Wikipedia-Tipps „Wie schafft man es als Unternehmensberater oder Unternehmen auf Wikipedia?“

Es lohnt sich nach wie vor als Person oder Unternehmen sichtbar auf Wikipedia zu sein, allerdings nur, wenn man auch weiß, wie. (Bild:picture alliance / imageBROKER | Jochen Tack)
Wikipedia hat sich für Menschen auf der ganzen Welt zu einer wichtigen Informationsquelle entwickelt. Als kollaborative Plattform stützt sie sich auf die Beiträge von Millionen von Benutzern, die Artikel zu einer Vielzahl von Themen erstellen und bearbeiten.
Ein Wikipedia-Eintrag gilt daher für viele auch als Statussymbol: ein Eintrag ist gleichzusetzen mit einem enzyklopädischen Ritterschlag, da somit die zeitüberdauernde Bedeutung einer Person oder einer Unternehmung dargestellt wird. Da Google zudem den Artikel sofort listet und stark mit der Wikipedia kooperiert, ist die Reputation dadurch sofort wahrnehmbar gesteigert.
In diesem Interview werden wir daher bedeutsame Wikipedia-Fragen von Unternehmensberatern an den Inhaber einer Wikipedia-Agentur mit Simon Wohlleb beantworten:
Herr Wohlleb, wie schafft man es auf Wikipedia?
Simon Wohlleb: Sehr gute Frage. Grundsätzlich handelt sich bei Wikipedia um eine Enzyklopädie. Das bedeutet, dass es hier Standards, Regeln und Normen gibt, die unbedingt erfüllt werden müssen, bevor ein Artikel auf Wikipedia erscheinen kann.
So müssen die Relevanzkriterien der deutschsprachigen Wikipedia stets erfüllt sein und es sollten genügend reputable Quellen über ein Thema vorliegen, bevor man über eine Artikel-Erstellung nachdenken kann.
Hier können wir als Agentur gut weiterhelfen, da wir einen kostenfreien Relevanzcheck anbieten. Dadurch können wir unseren Interessenten stets die Klarheit geben, ob eine Artikel-Erstellung möglich ist oder nicht.
Was kann man als Unternehmen oder Person tun, wenn die Kriterien nicht erfüllt sind?
Simon Wohlleb: Schwierige Frage. Sollte es überdurchschnittlich viel Presse über ein Thema geben, könnte man es neben der deutschsprachigen in der englischsprachigen Wikipedia versuchen.
Hier überprüft man die Notability. Das heißt, ein Thema kann erscheinen, wenn es genügend reputable Quellen gibt, die das Thema vollumfänglich beschreiben. Nur kurze Erwähnungen in Tageszeitungen oder gekaufte Presse-Artikel reichen hierfür nicht.
Doch gerade bei bekannten Personen und Organisationen ist die englische Wikipedia häufig eine gute Alternative, wenn man auf Wikipedia erscheinen will.
Wie schafft man es als Unternehmensberater auf Wikipedia?
Simon Wohlleb: Alle Unternehmensberater, die ich kenne und mit denen wir auch erfolgreich zusammenarbeiten, erfüllen eine der drei Eigenschaften: Erstens: Sie sind als Autor aktiv und haben vier Fachbücher in ordentlichen Verlagen veröffentlicht. Zweitens: Sie wurden Leiter eines Lehrstuhls und sie haben ein Thema wissenschaftlich betrachtet vollumfänglich durchdrungen. Drittens: Sie haben es in den DAX-Bereich geschafft und wurden / waren Vorstandsvorsitzende.
Bei letzterem Kriterium ist es übrigens so, dass dies kein fixes, deutsches Relevanzkriterium ist, sondern es sich ergeben hat, dass ab der DAX-Liga eine zeitüberdauernde Bedeutung der entsprechenden Person angenommen wird.
Worauf muss man achten, wenn man auf Wikipedia agiert?
Simon Wohlleb: Ganz klar: die Nutzungsbedingungen und die hohe Erwartungshaltung der Community.
Wenn man mit einem Thema agiert, das einen potentiellen Interessenkonflikt hervorruft, muss man sich im Vorfeld mit den Regeln und Richtlinien auseinandersetzen und einen enzyklopädisch perfekten Text abliefern.
Als Wikipedia-Agentur helfen wir genau dabei weiter! Jede Veröffentlichung, die wir gemeinsam mit unseren Kunden angehen, geht AGB-konform online und es werden enzyklopädisch perfekte Texte erstellt – alles andere wird von der zurecht kritischen Community nicht geduldet.
Wir führen aufgrund dieser Haltung auch selbst keine Benutzerkonten mehr und helfen Personen weiter, sodass der Kunde oder das Unternehmen sich darauf verlassen kann, dass alles konform läuft und so kein Ärger entsteht.
Wann kommen Personen auf Sie zu?
Simon Wohlleb:
Wir bekommen laufend Anfragen aus den unterschiedlichsten Kreisen, da das Bewusstsein für Wikipedia und die eigene Reputation über die Jahre aus unserer Sicht klar gestiegen ist.
Früher haben sich manche Personen leider immer erst dann gemeldet, wenn der Artikel bereits kurz vor der Löschung steht oder das Konto aufgrund von einer fehlenden Offenlegung gesperrt wurde.
Es gibt jedoch bei klar relevanten Themen Vorgehensweisen, um eine Artikel-Wiederherstellung zu ermöglichen oder das Konto zu entsperren. Das Bewusstsein und das echte Interesse enzyklopädisch mitzuarbeiten muss hierfür aber klar erkennbar sein.
Was mich persönlich freut ist, dass immer mehr Berater und Agenturen auf uns zukommen und Selbstversuche ohne unsere Hilfe eingestellt haben. Durch unsere Herangehensweise ist das dann eine Win-Win-Win-Win-Situation – für die Enzyklopädie, für den Berater, den Kunden und letztlich auch für uns.
Wie wird man eigentlich Wikipedia-Berater?
Simon Wohlleb: Ich denke, der mittlerweile beste Weg ist, dass man selbst seit Jahren auf Wikipedia aktiv ist und sich dann bei uns bewirbt. Dadurch hat man das Know-how, um Kunden per Videokonferenzen Schritt-für-Schritt durchzuführen und kennt die Denke und das Umfeld der Community.
Ich persönlich schätze Wikipedia sehr und trage selbst seit Jahren auf Wikipedia ehrenamtlich bei.
Das kann ich jedem nur empfehlen, der bereit ist, sich in die Regeln einzuarbeiten - denn so wird das gesammelte Wissen der Welt noch größer!
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