Interview zum Webinar mit Giso Weyand „Wir brauchen tiefe, nachhaltig verankerte Markenideen“

Gutaussehende Beratermarken mit schicken Webseiten gibt es viele, doch das Optische differenziert so gut wie gar nicht mehr. Berater-Berater Giso Weyand spricht im Interview zu seinem Web-Seminar am 5. Juli darüber, was es außer einer schicken Webseite für eine gute Beratermarke braucht.


In dem Titel Ihres Web-Seminars heißt es: Bye, bye Arschgeweih: Wie Beratungsboutiqen zu echten Marken werden. Was hat das Ganze mit einem Arschgeweih zu tun?

Giso Weyand: Jetzt habe ich mir extra einen catchigen Titel überlegt, da werde ich ihn doch nicht schon auflösen ;)

Was ist das Geheimnis einer guten Beratermarke? Was muss außer einer “schicken” Webseite noch her?

Giso Weyand: Grundsätzlich ist Marke etwas Strategisches. Sie enthält die Positionierung der Beratungsboutique, also die Frage „Was bieten wir für wen?“ sowie eine emotionale Botschaft. Etwas, wofür das Haus antritt. Beides zusammen muss die Marke spitz machen. Dabei ist es egal, ob die Positionierung spitzer ist oder die emotionale Botschaft, beides zusammen muss nur differenzierend genug sein. Klingt leicht, ist aber in einem Markt der Austauschbarkeit eine ganze schön anspruchsvolle Aufgabe. Denn die Marke muss dann noch mehr können: Sie muss auf verschiedenen Kanälen für Wiedererkennung sorgen, über viele Jahre erzählbar sein und bewiesen werden.

Der letzte Punkt ist dabei besonders wichtig: Wir haben alle genug von den purpose-Erzählungen von Marken und sind überflutet von Beratern, die sich meinen zu differenzieren.

Wir brauchen tiefe, nachhaltig verankerte Markenideen, die sich dann auch in Instrumenten, Kanälen und Verhalten von Beratungshäusern manifestieren und so glaubhaft werden.

Marke wird dann zu Identität und nicht nur zur bloßen Kommunikation.

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Worauf basieren Ihre Tipps für Beratermarken? Wie können wir sicher sein, dass Sie bessere Tipps als die vielen anderen Berater-Berater in petto haben?

Giso Weyand: Mein Maßstab sind immer die Ziele meiner Kunden und deren Erreichung. Ich messe mich nicht an anderen und habe auch nicht den Anspruch, besser zu sein oder bessere Tipps zu geben.

Ich möchte meine Kunden weiterbringen, das ist mein einziger Maßstab.

Musste er auch immer sein, denn als ich 1997 angefangen habe, war ich der erste Berater-Berater, wie die Süddeutsche einmal treffend festgestellt hat.

Sie betonen die Wichtigkeit von Kernbotschaften für Unternehmen. Worauf sollten Unternehmen bei deren Formulierung achten?

Giso Weyand: Gute Kernbotschaften erfüllen die o. g. Markenkriterien. Sie bringen den Leser ins Stolpern, lassen ihn kurz innehalten und lösen dann elegant auf. Sie sind bewiesen durch Instrumente und Kanäle des Unternehmens und nicht bloße Kommunikation.

Inwiefern stellen Beraterplattformen wie Klaiton Konkurrenz für Beratermarken dar? Sind sie für Beratermarken überhaupt von Relevanz?

Giso Weyand: Plattformen sind ein ergänzender Vertriebskanal. Wenn man denn auf deren Konditionen einsteigen will, warum nicht? Konkurrenz zur gut etablierten Beratermarke ist das nicht. Denn wer eine Plattform nutzt, der hat ja gerade nicht genug Berater auf der mentalen Shortlist gehabt. Der Platz könnte künftig besetzt werden.

Das Arbeitgeber-Image der Beraterbranche war zuletzt nicht mehr so gut wie noch vor einigen Jahren - nehmen wir zum Beispiel lange Arbeitstage und viele Geschäftsreisen. Wie stehen Sie zu dieser Aussage und inwiefern muss dieses Thema in Werbekampagnen aufgegriffen werden?

Giso Weyand:

Berater zu sein ist ein wunderbarer Beruf. Daran hat sich nichts geändert.

Wer Lust auf diesen Beruf hat, der wird ihn ergreifen. Und sich jene Unternehmen wählen, die eine gute Marke haben und für etwas stehen, statt einfach nur da zu sein. Hier schließt sich der Kreis.

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Über Giso Weyand

Giso Weyand (Bild: Giso Weynad)
Giso Weyand ist Berater-Berater seit 1997 und wird nicht müde, gegen allzu einfache und schnelle Marketingrezepte anzuschreiben. Er begleitet Beratungshäuser in Strategie, Markenführung und Vermarktung und ist täglich nah dran an jenen Dingen, die wirklich funktionieren und immer wieder auch an jenen, die nicht funktionieren.

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