Editorial von Holger Geißler, Geschäftsführer CONSULTING.de
Nein, nicht von der amerikanischen Prog-Metal-Band mit dem Namen Tool. Und es gibt für mich auch schönere Einkaufserlebnisse als der Besuch von Werkzeugabteilungen in Baumärkten.
Tools, verstanden als Werkzeuge, die Firmen dabei helfen ihre Produkte und Services zu entwickeln und zu vermarkten, finde ich super.
Warum?
Tools werden für spezifische Probleme entwickelt. Um das Problem effizienter zu lösen als ohne das Werkzeug. Hat man das richtige Werkzeug lässt sich das Problem sehr viel schneller - und meist auch besser - lösen, als wenn man improvisieren muss. Bereits Heimwerkende merken schnell, dass es ohne das passende Werkzeug schwierig und langwierig werden kann. Versuchen Sie einmal mit einer Kreissäge Laubsäge-Arbeiten zu verrichten – und umgekehrt. Sie werden erbärmlich scheitern.
Es gibt für Consultants z.B. Tools, die einem dabei helfen, verschiedene CV-Versionen zu verwalten. Klar, geht das auch ohne Tools und nur mit Word oder Excel. Aber mit den entsprechenden Werkzeugen deutlich effizienter. Dadurch kann sich der Beratende auf das Wesentliche konzentrieren: Auf das, was im CV drinsteht.
Ein erfolgreiches Tool hilft Beratungshäusern beim Wachsen. Skalierbarkeit ist das Stichwort. Der Strategie-Workshop ist weniger abhängig von der Kompetenz der individuellen Beraterpersönlichkeit. Instrumente wie die SWOT-Analyse, die BCG-Matrix oder die Umfeld-Analyse kann jede Beratende problemlos erlernen.
Nur wenige erreichen in Instrumenten Virtuosität. Aber durch den wiederholten Einsatz eines Tools lernt man das Werkzeug immer besser kennen: die Stärken, die Limitierungen. Stellen, an denen Beratende besonders aufpassen müssen und in welche Tool-Fallen leicht getappt wird. „Übung macht den Meister“ – beim Einsatz von Tools ist das definitiv wahr.
Um so häufiger ein Tool in verschiedenen Projekten zum Einsatz kommt, desto mehr Vergleichsmaßstäbe erlangt der Beratende. Auf Beraterdeutsch heißt das „Benchmarking“. Der Effekt fühlt sich an wie beim Autofahren. Umso besser sie ihr Auto kennen, desto sicherer können sie einschätzen, wie es in unterschiedlichen Situation reagiert. Müssen sie sofort ihr Auto abstellen, wenn der Reifensensor Alarm schlägt? Oder reicht es nicht völlig - wie bei den letzten drei Malen –, wenn sie beim nächsten Tanken etwas Luft nachfüllen?
Von Mark Twain stammt das oft gehörte Zitat: „Wenn Dein einziges Werkzeug ein Hammer ist, wirst Du jedes Problem als Nagel betrachten.“ Das ist die Kehrseite eines Tools. Beratende, die besonders versiert in einem Tool sind, können dazu neigen jedes Problem so zu deuten, dass es zu ihrem Werkzeugkasten passt. Ein Problem in der Organisationsstruktur wird mal eben zum Coaching-Fall umgedeutet, damit das Coaching-Tool-Set zum Einsatz kommen kann. Deshalb ist es gut, wenn der Beratende seine Tools genau kennt. Wann sie ideal passen und wann sie ungeeignet sind. Oder bei welchem Projekt die Kollegen einen geeigneteren Werkzeugkasten bereithalten.
In den kommenden Wochen und Monaten werden wir uns in dem Themendossier „Die besten Tools im Consulting“ mit zweierlei Aspekten beschäftigen:
Erzählen Sie uns gerne, welche Tools für Sie die besten im Consulting sind!