Frauenkarriere: Aufstieg ist steiniger
Bain & Company Studie
Der Aufstieg vieler Frauen wird häufig durch externe Faktoren gebremst. Dafür sorgen zum Beispiel weniger Rückhalt und Unterstützung im Beruf- und Privatleben sowie die Doppelbelastung durch Beruf und Familie. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Bain & Company.

Selten sind es Bildung oder Qualifikation, die den Aufstieg von Frauen in Führungspositionen verhindern. Die Hauptgründe dafür, dass Frauen seltener Karriere machen, sind häufig externe Faktoren, mit den Frauen öfter konfrontiert werden als Männer.
Der Karrierepfad ist für Frauen nicht in dem Maß vorgezeichnet wie für Männer, so die Umfrage von Bain & Company. Entsprechend größer sind zum Beispiel die Vorbehalte und Voreingenommenheit, mit denen ihren Karrierezielen und ihrer Leistungsbereitschaft begegnet wird. Oft fehlen auch – anders als bei den männlichen Kollegen – Vorbilder und Mentoren, die beim Aufstieg unterstützen könnten. Insgesamt wird von Frauen dadurch mehr Energie und Beharrlichkeit verlangt, um den eigenen Aufstieg zu realisieren.
Früher Abschied von Karriereplänen
Insgesamt verabschieden sich viele Frauen bereits nach einigen Jahren Berufstätigkeit von ihren Karrierezielen. Während nach den ersten Karriereschritten noch 64 Prozent der Männer eine Führungsposition anstreben, sind es bei den Frauen nur noch 56 Prozent. Auch das Selbstvertrauen, diesen Aufstieg schaffen zu können, ist zu diesem Zeitpunkt bereits unterschiedlich stark ausgeprägt. 66 Prozent der Männer ist davon überzeugt, bei den Frauen sind es nur 57 Prozent.
Auf Rückhalt und Unterstützung aus ihrem privaten Umfeld können Männer ebenfalls mehr zählen als Frauen. In der mittleren Phase der Karriere haben 61 Prozent der Frauen einen Partner, der mindestens ebenso in seinen Job eingebunden ist wie sie. Bei den Männern liegt der Anteil ist der Anteil mit ähnlich oder stärker beruflich engagierten Partnern mit 38 Prozent eher gering. Auch das Versorgen des Nachwuchses bedingt ein starkes Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Frau um die Kinder kümmert, ist in der mittleren Phase der Karriere sechsmal höher als bei Männern.
Die Studie “Charting the Course: Getting Women to the Top“ hat Bain & Company gemeinsam mit LinkedIn durchgeführt. Dafür wurden mehr als 8.400 LinkedIn-Mitglieder aller Karrierestufen aus US-amerikanischen Unternehmen aller Branchen befragt. Alle Studienteilnehmer haben mindestens einen Bachelorabschluss.
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